Christlichen Themen eine Stimme geben
Mit dem Namen Martin Luther verbinde ich schon von klein auf unser Gemeindehaus – das Martin-Luther-Gemeindehaus. Des Weiteren die Geschichten aus der Kinderkirche und aus der Schule. Ein wichtiges Stichwort dabei ist: Martin Luther war der Impulsgeber der Reformation. Mein persönlicher Bezug zu Luther ist das Nachfragen, Nachdenken und die Zweifel im Glauben auszusprechen. Das Nachfragen im Glauben kommt daher, dass ich aus einem ökumenischen, also evangelisch-katholischen Elternhaus komme und somit gemischt konfessionell erzogen und mit dem christlichen Glauben in Verbindung gebracht wurde. Uns wurde freigestellt, wie wir uns taufen lassen und zu welcher Kirche wir gehören. Mit 13 Jahren habe ich mich kurz vor der Konfirmation taufen lassen. Mir ist es besonders wichtig, den Glauben weiterzugeben und christlichen Themen eine Stimme zu verleihen.
Wenn ich in der heutigen Zeit Martin Luther wäre, würde ich versuchen, die christlichen Kirchen auf den gemeinsamen Kern, das Wort Gottes, zu vereinen. Dabei soll gleichzeitig nach dem Motto „Liebe deinen Nächsten“ eine große Offenheit für die vielfältigen Ausübungen der Glaubensformen angestrebt werden. Auch wichtig ist für mich das Priestertum aller Gläubigen. Dabei braucht man neben Theologen auch Ehrenamtliche, die in der Seelsorge und Verkündigung tätig sind. Meine große Reformation würde ich in der kirchlichen Verwaltung ansetzen. Dabei müssen große Verwaltungsstrukturen im kirchlichen Bereich auf allen Ebenen verschlankt, vereinfacht und professionalisiert werden. Man sollte dadurch den Pfarrerinnen und Pfarrern die Möglichkeit geben, sich ihrer Hauptaufgabe Seelsorge und Verkündigung zu widmen und nicht wie ein Geschäftsführer agieren zu müssen. Auf mein heutiges Leben könnte ich die Lehre vom „Priestertum aller Gläubigen“ anwenden. Ich habe mich bewusst nach vielen Jahren im Kirchengemeinderat dazu entschieden, die Ausbildung zur Prädikantin zu machen. Das ist die Aufgabe, die mich seit zwei Jahren sehr erfüllt, mir viel Freude bereitet und sehr viel für meinen Glauben tut. Es ist auch ganz wichtig, dass Christen immer wieder Stellung zu den Fragen der heutigen Zeit beziehen.
Sylvia Donath kommt aus der Kirchengemeinde in Birkenfeld. Durch ihre berufliche Tätigkeit als Buchhändlerin lebt, wohnt und arbeitet sie mit Büchern. Ehrenamtlich ist Sylvia Donath Prädikantin und beschäftigt sich gerne mit der Bibel. Sie ist langjährige Sängerin im ökumenischen Kirchenchor, leitet den Gesprächskreis Thementreff und ist dort im Ökumeneausschuss. Darüber hinaus engagiert sie sich im Bezirksarbeitskreis Frauen (BAF) in Neuenbürg.
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